Schnips goes Guatemala
Antigua
Eruption am Vulkan Pacaya
Lago de Atitlan
Heisse Quellen bei Xela
Chicken Bus Collection
Lodge bei Semuc Champey
Ueber den Daechern von Antigua
Palmen auf 1.500 Meter Hoehe
Archiv für den Monat: Februar 2014
Mit Pedro in San Pedro
In der nächsten Woche geht die Reise weiter nach Panama, aber zunächst ein kurzer Rückblick: Während der Woche am Atitlan See habe ich einige der umliegenden Pueblos besucht. Manche sind ursprünglich geblieben, in anderen hat sich der Tourismus breitgemacht, andere wiederum haben sich metaphysikalischen Aktivitäten verschrieben, aber alle können mit einer eindrucksvollen Kulisse aufwarten. Darunter auch San Pedro La Laguna, das ich auf Einladung meines Spanischlehrers Pedro als Basecamp gewählt habe. Ich habe ihn erstmal mit einem BVB-Trikot ausgestattet, das er voller Stolz trägt – wie es sich gehört. Interessant nebenbei, dass hier in jedem noch so kleinen Kaff BVB Shirts zu sehen sind. Die jüngsten Erfolge machen sich augenscheinlich weltweit bemerkbar.
Als nächstes stand das spektakuläre Naturschauspiel Semuc Champey auf dem Programm, eine Art natürlich entstandene Pools vor einer eindrucksvollen Urwaldkulisse. Noch abenteuerlicher war die Besichtigung einer Höhlenanlage, in der geschwommen, Felsen hochgeklettert, gerutscht und gesprungen werden musste. Ein Heidenspass, bei dem einige Schrammen genauso unvermeidbar waren wie eine Freigabe durch einen deutschen TÜV undenkbar wäre. Zurück zur Lodge mitten im Niemandsland ließen wir uns dann entspannt auf einem Gummireifen einen Fluss entlang treiben. Abenteuer & Adrenalin. Mittlerweile bin ich in der Vorzeige-Kolonialstadt Antigua angekommen, wo ich die restlichen Tage in Guatemala ausklingen lassen werde – einen kurzen Abstecher an die Pazifikküste nicht ausgeschlossen. Eine weitere Anekdote gibt es noch in Sachen korrupte Beamtenschaft zu berichten: eines Abends stürmten Unmengen von guerillaartig bewaffneten Polizisten das Hostel, um eine Drogen-Razzia durchzuführen. Jeder musste sein Gepäck und sein Schließfach durchsuchen lassen und die Unglücksraben, bei denen etwas gefunden wurde, konnten bzw. mussten sich gegen Cash und/oder Abgabe von Handys, Kameras etc.“freikaufen“, je nach Art und Umfang des Drogenfundes. Wer sich nun eher für die überwiegenden schönen Dinge Guatemalas interessiert, dem sei folgendes Video empfohlen: “ http://www.youtube.com/watch?v=I9cCPQVPv8o “ La Naturaleza, que belleza!!!
Saludos del Lago
Eine angenehme Woche bei der netten Familie Sanchez ist mittlerweile vorüber. Obwohl ich die drei gut zubereiteten Mahlzeiten täglich durchaus zu schätzen wusste, bin ich froh nun nicht mehr in aller Herrgottsfrühe um 7:30 Uhr am Frühstückstisch antanzen und jedes Stück Hähnchen bis auf die letzte Sehne ablutschen zu müssen. Wie auch immer (hier: „guatever“), der Einblick in ein normales Familienleben in Guatemala war in jedem Fall eine interessante Erfahrung. Um mich von der geistig fordernden Woche Spanischunterricht zu erholen bin ich nun gut gerüstet zum Lago de Atitlan aufgebrochen. Was klingt wie ein See aus einem Zelda Videospiel ist in Wirklichkeit der vielleicht schönste der Welt (knapp vor dem Phönix See). Er ist umgeben von mehreren Vulkanen und 15 kleinen Dörfern und bietet entsprechend diverse Aktivitäten, die ich in den nächsten Tagen ausprobieren werde.
In und um Xela habe ich die letzten Tage noch damit verbracht, in landschaftlich spektakulär gelegenen heissen Quellen zu baden sowie einen schweisstreibenden Aufstieg zu einer heiligen Vulkanlagune zu absolvieren. Glücklicherweise kam beim Abstieg ein Pick-Up vorbei, der uns auf der Ladefläche zurück in die Zivilisation brachte. An Outdoor-Moeglichkeiten mangelt es hier wirklich nicht. Auch habe ich erste Erfahrungen mit den berühmt-berüchtigten Chicken-Buses machen dürfen. Der Begriff „voll“ wird in diesen bunt angemalten Bussen neu definiert, wobei die stets unbequeme Fahrt durch latente Beschallung entweder erträglicher oder verschlimmert wird, je nach Musikauswahl und Lautstärke. Nach dieser Erfahrung beschwere ich mich jedenfalls nicht mehr über die morgens überfüllten U-Bahnen in der Heimat.
Ansonsten bin ich dabei, mich an das Alleinreisen zu gewöhnen, das sich naturgemäss komplett anders darstellt als in Begleitung. Zu den positiven Aspekten gehört sicherlich die ultimative Freiheit, zudem lernt man viele interessante (auch uninteressante) Leute kennen. Weiteres dann beim nächsten Mal, bis dann!
Guat’s Up?
Buenos dias amigos!
Mittlerweile bin ich – dem „Gringo Trail“ folgend – in Guatemala angekommen und kann über erste Erlebnisse berichten. Zudem bin ich ab sofort alleine unterwegs, da auf Diana Verpflichtungen in Mexico City warten. Gracias, querida Diana, für die wunderbare Zeit! Wenn man sich die Seite des Auswaertigen Amtes über Guatemala anschaut, so wird einem erstmal mulmig. Zumindest was die Korruption angeht muss ich die Berichte leider bestätigen. Bei der Immigration wurde vor mir eine junge Dame mit dem zugegebenermaßen schönen Nachnamen „Amor“ über jenen eine halbe Stunde ausgefragt. Nach meiner Theorie lag diese Tortur aber wohl eher am zu gering dotierten Schein im Pass. Bei mir ging es dann unter Zugabe eines offenbar akzeptablen Scheins auch ratzfatz. War diese Episode noch relativ amüsant, so sollte es einige Stunden später krasser werden. Eigentlich wollte ich zur Feier meiner Ankunft in der in einer Hochebene gelegenen Stadt Quetzaltenango („Xela“) nur einen Drink nehmen, aber daraus wurde eine denkwürdige Nacht mit einer Gruppe in Xela lebenden, ziemlich verwegenen US-Boys. Auf der Rückfahrt vom Club wurden wir jedenfalls von der Policia angehalten. Diese interessierten sich jedoch nicht für die ggf. eingeschränkte Fahrtüchtigkeit von Mr. Driver, sondern sie wollten Quetzales, die hiesige Währung, sehen. Dumm nur dass wir alle so gut wie blank waren. Irgendwie haben wir noch unsere letzten Ocken zusammengekratzt, deren Summe sich aber erst nach endlosen Diskussionen als zufriedenstellend herausgestellt hat. Auch habe ich bereits ein Fußballspiel der ersten Liga angeschaut. Das Spielniveau ist aus Sicht eines verwöhnten BVB Fans zwar ausbaufähig, aber der harte Kern des Xela-Fanblocks kann es stimmungsmässig mit Block 13 der Südtribüne durchaus aufnehmen. Dienten die ersten Tage der Akklimation, so habe ich nun einen Spanisch-Kurs aufgenommen, wobei ich das volle Programm mit 25 Wochenstunden und Homestay gewählt habe. Bei Familie Sanchez wurde ich herzlich aufgenommen und mit meinem jungen, aber schon sehr erfahrenen Maestro Pedro liege ich auch auf einer Wellenlänge. Die Schule bietet auch täglich Aktivitäten an. Nach einer Runde Soccer- die Hallen sind besser als in Dortmund – stiegen wir aus einem Minibus aus. Geduld ist scheinbar nicht die Stärke eines Autofahrers, der in der engen Strasse an unserem Minibus vorbeiwollte. So mähte er kurzerhand mit voller Absicht ein ebenfalls auf der Straße geparktes Motorrad um, um sich erfolgreich Platz zu verschaffen. Totalschaden! Die mindestens 20 Zeugen dieses Vergehens schienen ihn dabei nicht zu interessieren. Dazu fuhr er ohne Licht…ihr seht schon an diesen wenigen Eindrücken: als Person, die ganz naiv an das Gute im Menschen glaubt, wird man hier schnell eines Besseren belehrt, wobei ich sagen muss, dass die Guatemalteken (oder so ähnlich) überwiegend wirklich freundliche Zeitgenossen sind.
Saludos & hasta luego!