Über Vang Vieng nach Vientiane

Auf die genussvollen Tage von Luang Prabang folgte der Ausnahmezustand von Vang Vieng. Dazwischen stand noch eine nicht nur landschaftlich denkwürdige Busfahrt. Ging es im sogenannten VIP-Bus – was für eine Übertreibung für diese marode Klapperkiste – mit lediglich einer Stunde Verspätung los, so dauerte es nicht lange bis zum Ausfall der Klimaanlage. Ich hatte mich schon auf eine unerträgliche Fahrt eingestellt, aber die Reparaturversuche waren schließlich erfolgreich. Einige Serpentinen weiter wurde unsere Geduld dann durch einen Erdrutsch weiter auf die Probe gestellt, doch auch dies liess sich irgendwie aussitzen. Die Welt ist halt sinnbildlich eine launische Geliebte, die erobert werden will, um Reiseautor Andreas Altmann mal zu zitieren. Der schliesslich erreichte Ort Vang Vieng unterlief in der vergangenen Dekade einer Wandlung vom ruhigen Geheimtipp über eine Exzesshochburg ohne Limits bis hin zu irgendwas dazwischen in heutiger Zeit. Weiterhin ein großer Spaß ist das „Tubing“, bei dem man in Gummireifen den Fluss entlangtreibt, wobei die Betreiber bemüht sind, die Gäste mit Seilen an die am Ufer gelegenen Bars zu manövrieren. Heute sind es noch eine Handvoll davon, doch anhand der übriggebliebenen Baracken der inzwischen geschlossenen Betriebe bekommt man eine Vorstellung von dem Irrsinn, der hier vor nicht allzu langer Zeit abgegangen sein muss. Bei über 20 Tubingtoten jährlich und nachdem ein „falang“ (Ausländer) nackt und schreiend ins Dorf rannte und – von den Bewohnern als böser Geist angesehen – fast zu Tode geprügelt wurde, sah sich die Regierung schliesslich dazu veranlasst, dem wahnsinnigen Treiben Einhalt zu gebieten. Heutzutage ist es auf gemässigte Art immer noch „tingtong“ (verrückt, lustig), und bei zu viel Trubel bieten Ausflüge in die mit Bergen, Wasserfällen, Lagunen und Höhlen gesegnete Umgebung einen Ausgleich an. Auch eine Runde Fussball mit der Dorfjugend stand auf dem Programm. Erfreulich zu sehen, dass viele der laotischen Kids dabei Deutschlandtrikots tragen, natürlich bereits mit 4 Sternen auf der Brust! Nun weile ich in der Hauptstadt Vientiane, wohl der einzige Ort im Land, der einigermaßen städtischen Charakter hat. Hier vertreibe ich mir die Zeit bis zur Erledigung einer Visumsangelegenheit mit einigen Partien des von den Franzosen übernommenen Nationalsports Petanque, trinke dabei Lao-Lao (Reisschnaps) mit den Einheimischen und lasse den lieben Gott einen guten Mann sein.DSCN9729

Ein Gedanke zu „Über Vang Vieng nach Vientiane

  1. Sabai Dii mein Lieber!

    ….na da bin ich aber froh, dass du trotz „Tubing“ unversehrt in der Capitol of Laos angekommen bist!

    Schön zurückhalten beim Lao-Lao und auch den Mekong-Whisky solltest du mit Vorsicht geniessen!

    Wünsche dir noch viele schöne Erlebnisse bis die Tage

    Siggi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.