Yet another dream city – hallo allerseits aus dem wunderbaren San Francisco! Bei der Planung des Sabbatjahres habe ich mir nur 2 Fixpunkte gesetzt: Die WM (check) und der Besuch des Burning Man Festivals mit meinem amerikanischen Buddy Pat, mit dem mich seit prägenden gemeinsamen High School Zeiten in Buffalo eine Freundschaft verbindet. Apropos Buffalo, natürlich gab es gleich nach der Ankunft im Amiland original zubereitete Buffalo Wings auf die Gabel. Delicious. Mittlerweile lebt Pat wie auch seine Geschwister Brian und Colleen in San Fran und wer den Cotter Clan kennt, der weiss: Mit ihnen ist Langeweile ein Fremdwort! Die ersten Tage erwischte mich aber zunächst ein ziemlicher Kulturschock, der nach 7,5 Monaten in Lateinamerika doch heftiger als erwartet ausfiel. Zumal Pat – wie viele hier in der dynamischen Technologie-Branche beschäftigt – mich zur Begrüssung auf einige außerordentliche Events mitgenommen hatte, von einer bizarren Party bis hin zu einem Meet&Greet in einem Boutique-Hotel. Er gab mir dadurch einen kleinen Einblick in die Silicon Valley Szene und mir wurde schnell klar, dass hier der Puls der Zeit schlägt. Hier ist der Ort für Innovationen & Start-Ups, hier werden die Trends & Technologien von morgen gesetzt. Bereits heute werden völlig selbstverständlich Taxis, Lieferdienste und Mietwagen per App geordert, abgerechnet wird automatisch über die hinterlegte Kreditkarte…Eis wird bei Bestellung mit „liquid nitrogen“ frisch hergestellt, der Bestell- und Bezahlvorgang läuft selbstredend über ein Tablet…gefühlt jede Mahlzeit ist organic, fair-traded, artisanal oder sustainable – oder gleich alles zusammen….die Taxiflotte eines der besagten neumodischen Transportunternehmens hat als Erkennungszeichen einen überdimensionalen pinken Schnauzbart an der Front aufgeklebt…welcome to „weird“ San Francisco! Es macht jedenfalls Spass, sich in dieser schönen und kreativen Stadt einfach treiben zu lassen. Unterwegs bin ich dabei entweder mit Pat’s Hund in seinem Hood (Chinatown, North Beach & Umgebung) oder für weitere Erkundungen mit dem Bike, was im hügeligen San Fran gleichbedeutend mit ordentlichen sportlichen Einheiten ist. Zudem ist für das anstehende Festival noch so Einiges vorzubereiten. Die Vorfreude steigt und ich bin gespannt was mich in der Wüste erwartet. Schon überstanden habe ich hier ein Erdbeben, mit Stufe 6 auf der Richterskala das stärkste, das die Bay Area seit 25 Jahren heimgesucht hat. Nachdem mich die heftigen Erschütterungen aus dem Schlaf gerissen hatten dachte ich kurzzeitig die Welt ginge unter. Zum Glück war der Spuk aber nach ca. 30 Sekunden vorbei.
Archiv für den Monat: August 2014
ColOmBia reloaded
Ein karibischer Traum
Türkis schillerndes Wasser, bunte Holzhäuser, Reggae-Musik, entspanntes anglo-karibisches Flair mit einem gehörigen Touch Lateinamerika…für einige Tage verschlug es mich in Begleitung der bezaubernden Brenda aus Cartagena de Indias auf die kleine Insel San Andrés im Karibischen Meer. Niedergelassen haben wir uns bei gastfreundlichen afrikanischstämmigen Einheimischen, deren ultracooles kreolisches Englisch, das man hier statt Spanisch vielerorts zu hören bekommt, exzellent zu dieser Insel passt. Mit dem Scooter hatten wir die kleine Insel mit ihren Stränden, Lagunen und kleinen Ortschaften bereits nach 2 Tagen vollständig erkundet. Ausserdem sind wir noch auf einigen vorgelagerten Eilanden wie „Jhonny Cay“ in Siggis (meines Vaters) ca. 20 Jahre alten Fussstapfen getreten. Ansonsten war „dolce far niente“, das süße Nichtstun angesagt, Körper (und Geist) wurden mal wieder entgiftet und auch mein zwar längst amortisierter, aber zuletzt eingestaubter Kindle freute sich mal wieder eingeschaltet zu werden. Einige Einheimische scheinen diesen Müssiggang zum Motto ihres Lebens gemacht zu haben, jedenfalls hocken viele den ganzen lieben langen Tag auf ein und derselben Bank oder demselben Stuhl und fahren dort ihr eigenes Rennen. Und das Tag für Tag, faszinierend. An einem Feiertag schienen dann aber alle 70.000 Isleños auf den Beinen gewesen zu sein denn die die farbenpraechtige stundenlange Parade zu Ehren einer gewonnenen Schlacht nahm einfach kein Ende. Zur Abendgestaltung gab es neben Optionen im hektischen Zentrum, einer geschäftigen duty-free Zone, noch verstreut kleinere Reggae-Bars. (Dresscode: egal) Nach dem Abschied von der Insel weile ich nun noch für ein paar Tage auf dem kolumbianischen Festland, konkret in „la heroica“ Cartagena & in „la capital“ Bogota und lasse dort alte Zeiten (ok, so alt auch wieder nicht) wiederaufleben. Getreu dem Motto des Tourismusministeriums: „The only risk is wanting to stay“ wird der Abschied aus Kolumbien sicher wieder schwerfallen.