Meine weitere Reise führte in die Hauptstadtmetropole Bogotá, wobei ich dort aufgrund von angekündigten Strassenblockaden etwas früher als geplant eingetroffen bin. Auf dem Weg habe ich noch einige kleinere Ortschaften besucht. Die Menschen sind hier allgemein, aber insbesondere in den ländlichen Gegenden sehr herzlich. Ein Campesino allerdings fand es ungemein spassig, mich wiederholt als Hitler zu bezeichnen. Ich habe mich mit Alexander von Humboldt getröstet: Die schlimmste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben. In Bogotá habe ich mich in dem historischen La Candelaria Viertel niedergelassen. Vor einigen Jahren noch eine No-Go-area, würde ich sie jetzt als „shabby-chic“ und relativ angenehm bezeichnen, in der man die bewegte Geschichte an vielen Stellen atmen kann. Da hier aber weiterhin viele Apfelbanditen rumhängen bin ich über die Präsenz der Sicherheitskräfte nicht undankbar, wohingegen diese an vielen anderen Stellen völlig übertrieben erscheint, z.B bei einem einfachen Leergut-Transport, natürlich immer schwer bewaffnet. Vielleicht handelt es sich aber auch um Relikte aus der gewaltsamen Vergangenheit. Wie aus einer anderen Epoche mutet auch der Smaragdhandel auf öffentlichen Plätzen an, wo Edelmänner im feinen Zwirn ihre Geschäfte machen. Übrigens völlig legal, und Fotografieren ist streng verpönt. Ansonsten nehme ich hier das Großstadt-Feeling langsam wieder auf, denn nach aktueller Planung werde ich die nächste Zeit weitestgehend in Millionenstädten verbringen.
Hallo lieber Stefan, viele Gruesse aus der Bar Avenida auf Fuerteventura nach Bogota! Lass‘ es Dir gut gehen, wir freuen uns ueber jedes Lebenszeichen von Dir, Deine Berichte und Bilder wecken Reisewuensche nach Suedamerika! Alles Gute, unsere 11- Freunde und… holen den Pott.