Servus aus Panama, wo ich nun endlich Zeit für ein paar Zeilen finde. Die Reise ging zunächst via Bogota (wo ich zufällig Senorita Amor wiedergetroffen habe – die Welt ist klein) nach Panama-City. Aufgrund dieses unnötig großen ökologischen Fussabdrucks habe ich schon ein etwas schlechtes Gewissen, schiebe die Schuld aber auf die Preisgestaltung lateinamerikanischer Airlines. Angekommen im modernen, kosmopolitischen Panama City, musste ich mich erstmal an den Kontrast im Vergleich zum Entwicklungsland Guatemala gewöhnen. Umgekehrtes gilt allerdings für die touristische Infrastruktur, hier steckt nämlich Panama noch im Anfangsstadium. Aufgrund der enormen Hitze hielten sich die Aktivitäten in der Hauptstadt in Grenzen (Panama Kanal, Altstadt, Pre-Karneval) so dass ich bei meiner Hauptbeschäftigung, dem Rumhängen am Pool, ein paar gute Leute kennengelernt habe, mit denen ich mich nach Las Tablas aufgemacht habe, die absolute Karnevalshochburg Panamas. Die Kleinstadt platzte in diesen Tagen zweimal täglich aus allen Nähten und verwandelte sich in eine wahnsinnige Partyzone. Tagsüber wurden die Massen aufgrund der Hitze mit Wasser aus Feuerwehrschläuchen begossen, bei dem nicht nur kein Auge trocken blieb. Nach einigen Stunden Schlaf wurde dann nachts bei völlig verrücktem Feuerwerk weiter zelebriert. Dabei teilte sich Las Tablas in Anhänger der calle arriba und calle abajo, die jeweils eigene Königinnen hatten und sich gegenseitig in jeglicher Hinsicht zu überbieten versuchten. Es war definitiv eines dieser Erlebnisse, die man nie vergisst. An Aschermittwoch war der Akku dann ziemlich leer, so dass wir uns nun für ein paar Tage in der wunderbaren „cali-style minimalist Villa Espave“ (Zitat lonely planet) eingemietet haben. Auf einer Anhöhe inmitten eines Eco-Resorts gelegen genießen wir die Ruhe nach dem Sturm und den sagenhaften Meerblick. Nach einer Woche unruhiger Nächte in überfüllten Schlafsälen – hier sind die vom Hörgeräteakustiker meines Vertrauens angefertigten Ohrstöpsel Gold wert – ist das nun genau das Richtige. Wie vielleicht aus meinen Berichten rauszulesen ist bin ich mittlerweile im Vagabunden-Leben angekommen und geniesse das free-living In vollen Zügen. Abschliessend ist noch zu melden, dass ich als Volunteer bei der WM in Brasilien dabei bin. Was für Aufgaben meine Position als „Media-Volunteer“ beinhalten wird konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Vielleicht bin ich ja dafür zuständig, Weissbier-Waldi mit Nachschub zu versorgen. Ich werde zu gegebener Zeit berichten. Bis dahin viele Grüsse und bis bald!