Road to Mandalay

Nach einem zweitägigen Zwischenstopp in Bangkok – diesmal in einem authentischen Stadtviertel weit weg von Khao San Road und Ping-Pong-Shows – steht nun mit Myanmar eines der am stärksten buddhistisch geprägten Länder der Welt auf dem Programm. In Mandalay angekommen, wurde mir schnell klar, dass die Stadt mit dem Namensvetter & Luxusresort Mandalay Bay in Las Vegas aber auch rein gar nichts gemein hat. Der Transport zum Hotel erwies sich gleich als Glücksfall, denn der Mototaxifahrer stellte sich als hervorragender Führer heraus, den ich prompt für die ersten Tage engagierte. Ohne seine Anpreisung hätte ich wohl kaum die täglich stattfindende, zeremonielle Gesichtsreinigung einer goldenen Buddha Statue um 4 Uhr morgens bestaunt. Einmal so früh aus den Federn transportierte er mich anschliessend zu einer einzigartigen Teakholzbrücke. Der Einklang der aufgehenden Sonne mit den die Brücke überquerenden Mönchen, den Fischern in ihren Booten und dem leichten Nebel war ein faszinierendes morgendliches Schauspiel. Schon nach wenigen Tagen bin ich sicher, dass Myanmar das außergewöhnlichste Land meiner Reise ist. Einerseits aufgrund des Ambientes durch die unzähligen Pagoden, Klosteranlagen und Tempel, andererseits weil sich vieles noch wie vor hundert Jahren abspielt. Nächtliche Straßenbeleuchtung ist selbst in der Millionenstadt Mandalay nicht vorhanden, Discos Fehlanzeige, Frauen tragen eine pastellfarbene Paste als Sonnen- und Hautschutz im Gesicht, Männer tragen Röcke (Longyis), im Strassenbild sind Handwerksbetriebe wie Webereien, Rubinschleifer und Blattgoldproduzenten fest verankert. Beim Zuschauen der Goldschläger wurde mir mal wieder bewusst, dass es im Leben darauf ankommt, entweder Hammer oder Amboss zu sein, aber niemals das Material dazwischen. Von dem nach stundenlangen Hämmern entstehenden Blattgold werde ich sicherlich einige Scheibchen erwerben, damit der Mettigel zu Weihnachten noch besser schmeckt. Auch merkt man deutlich, dass sich die Militärregierung bis vor wenigen Jahren ziemlich abgeschottet hat und sich erst langsam dem Tourismus sowie westlichen Einflüssen öffnet. Es gibt beispielsweise keinen McDonalds und bis vor kurzem war Coca Cola nicht zu erwerben, doch nun ist die Marketingmaschinerie in vollem Gange. Übrigens bleiben als letzte Coca Cola-freie Enklaven nun nur noch Nordkorea und Kuba…womit mixen die Kubaner dann eigentlich nen Cuba Libre?FSCN0050

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