In Taiwan, um Taiwan und um Taiwan herum

Nachdem ich mich an die kulturellen Eigenarten gewöhnt habe und das Essen mit Stäbchen in Fleisch und Blut übergegangen ist, führte mich meine Inselrundreise in ein 500-Seelen Dorf, in dem sich rund um eine stillgelegte Zuckerfabrik allerlei spezielle Typen niedergelassenen haben. Von einem Franzosen, der sich mit seiner kleinen Patisserie einen Lebenstraum erfüllt, über taiwanesische Surfer-Dudes bis hin zu einem paranoiden Südafrikaner, der mit selbst gebauten Drohnen Beweisaufnahmen für staatliche Missetaten erstellt – dort ging es kosmopolitisch und unterhaltsam zu. Gut gefallen hat es mir auch in der ehemaligen Hauptstadt Tainan, die mit einer gelungenen Mischung aus Tradition und Moderne aufwartet. Alterwürdigen Tempeln &Teestuben stehen Einkaufstempel & Bubble-Teestuben gegenüber. An der nächsten Station, dem von Bergen umgebenen Sun Moon Lake, dessen Pracht es fast mit dem Atitlan-See in Guatemala aufnehmen kann, waren dann wieder Trekking- und Fahrradtouren angesagt. Wobei ich mich eher in die Kategorie Panorama Fahrer einordnen würde, aber den ambitionierteren Radfahrern unter Euch sei gesagt, dass Taiwan in dieser Hinsicht ein Traumziel ist. Genauso kann ich das Land auch allgemein uneingeschränkt empfehlen, auch wenn mir persönlich der gewisse Kick, das Unerwartete, Verwegene fehlt, das z.B. in Südamerika stets in der Luft liegt. Ich muss noch einmal hervorheben, dass ich bislang nicht einen (!) unfreundlichen oder abweisenden Menschen getroffen habe, man mag es kaum glauben. Hier können wir uns definitiv ne Scheibe abschneiden. Bedauerlicherweise musste ich das durchaus interessant klingende „Lunchboxmuseum“ links liegen lassen und bin soeben wieder in der Hauptstadt eingetroffen, wo u.a. noch der Besuch des ehemals höchsten Gebäudes der Welt, des Taipeh-101 ansteht. Die heutige Nacht werde ich mangels erschwinglicher Alternativen in einer 2qm grossen „Business Cabin“, eigentlich gedacht als kombinierte Ruhe&Arbeitsstätte für Geschäftsleute, verbringen müssen. Meine Strategie, nur das Nötigste im Vorfeld zu buchen, um mir eine grösstmögliche Flexibilität zu erhalten hat sich oft bewährt, manchmal ziehe ich aber auch den Zonk. Naja, ich tröste mich damit, schon unkomfortabler genächtigt zu haben.RSCN9354

2 Gedanken zu „In Taiwan, um Taiwan und um Taiwan herum

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