Das Beste in Porto Alegre kam zum Schluss! Beim nervenaufreibenden Achtelfinale gegen Algerien hatte ich die Ehre am Spielfeldrand eingesetzt zu werden. Beim Einlaufen und bei den Nationalhymnen waren wir die menschlichen Blockaden für die Fotografen und damit mitten im Geschehen. Gänsehaut pur. Das Spiel selber verfolgte ich keine 2 Meter von der Eckfahne entfernt, einfach sensationell. Und auch Kevin Grosskreutz hat sich nach anfänglicher Irritation gefreut, dass ihn beim Warm-Up ein waschechter Dortmunder von der Seite angequatscht hat. Im Vorfeld des Spiels hatte ich auch Gelegenheit zum Fachsimpeln u.a. mit Gerhard Delling, Bela Rethy und KMH, alles lockere Zeitgenossen, die sich für einen Plausch nicht zu schade sind. Natürlich war auch die Pressekonferenz ein interessanter Einblick, wenn auch mit dem wie immer nichtssagenden Philipp Lahm. Aber gut, was soll man auch von jemanden erwarten, der sich nach einem 2:5 (Pokalfinale 2012) hinstellt und sagt man sei die bessere Mannschaft gewesen -;) Nach dem Spiel folgte dann noch eine ausschweifende, diesem unvergessenen Monat durchaus angemessene Abschlussparty, die für mich gleichzeitig das Bergfest meines Sabbatjahres darstellte. Es war leider schon an der Zeit, Abschied zu nehmen. Und dann ging es zum Viertelfinale nach Rio, wo mich mit Philipp ein guter Kumpel aus der Heimat bereits erwartete. Er hatte dankenswerterweise bereits ein Apartment in idealer Lage an der Copacabana organisiert, Meerblick inklusive. Da wir die Sehenswürdigkeiten schon bei vorherigen Besuchen abgeklappert hatten, vertrieben wir uns die Tage bis zum Knaller gegen Frankreich mit Beach-Volleyball an den Stränden Rios. Und auch das Fanfest an der Copacabana war einen Besuch wert. Das einzige was störte waren die vielen Deutschen 😉 Eines Abends hatte unser Gastgeber uns dann mit den Worten „it will be a good experience for you“ in eine Bar in der mittlerweile befriedeten Favela Vidigal eingeladen. Mit rasenden Mototaxis wurden wir durch die steilen und engen Gassen auf dem höchsten Punkt mit Top-Aussicht auf Ipanema und Leblon gefahren! Leider fehlte an meinem Mototaxi eine Abdeckung an einem heißen Maschinenteil, so dass ich mir beim Beineeinziehen in einer engen Kurve Verbrennungen zweiten Grades an der Wade zugezogen habe. Aber alles halb so wild und ansonsten war es tatsächlich eine gute Erfahrung. Eine noch einprägsamere Erfahrung erwartete uns im Maracaña, dem Allerheiligsten, was der Fussball zu bieten hat. Durch den hart umkämpften Einzug ins Halbfinale war auch unser weiterer Weg vorgezeichnet: nächste Station Belo Horizonte! Dort stiess mit Stasi der nächste Dortmunder zu unserer Reisegruppe hinzu, die in einigen Tagen mit Niko komplettiert wird. Mit etwas Glück kam ich sogar noch an ein Ticket für das Jahrhunderthalbfinale gegen Brasilien ran. Fortsetzung folgt…
Oiner, weltklasse WM, weltklasse Geschichten, weltklasse Trikot (1994??)!!!
Sauber, dass du mit Philipp die schwatzgelben farben hochgehalten hast!